Wärme und Licht der Sonne wirken sich nicht nur positiv auf den menschlichen Organismus aus, sondern auch auf das seelische Wohlbefinden. Doch wie bei vielen Dingen im Leben ist auch hier das Maß entscheidend, denn zu viel des Guten kann schädlich sein. Wenn Sie sich den UV-Strahlen zu lange aussetzen, riskieren Sie schmerzhafte Hautverbrennungen. Das muss nicht sein, denn mit den nötigen Informationen über die Entstehung von Sonnenbrand können Sie dem ganz leicht vorbeugen.

Dem Sonnenbrand vorbeugen
Was ist ein Sonnenbrand?
Wer zu lange in der Sonne „bruzzelt“ und statt Bräune nur schmerzende Rötungen auf der Haut feststellt, hat ihr etwas zu viel UV-Strahlung zugemutet. Neben Hautrötungen können auch Symptome wie Juckreiz oder ein unangenehmes Brennen auftreten.
Während sich ein leichter Sonnenbrand in der Regel nur als Hautrötung zeigt, kann ein starker Sonnenbrand zusätzlich zur Bildung von Bläschen auf der Haut führen.
Wie schnell und intensiv die Sonnenstrahlen zu Hautschädigungen führen, hängt unter anderem von Ihrem Hauttyp ab.
Die verschiedenen Hauttypen
Unterschieden wird anhand äußerer Merkmale und der Reaktion der Haut auf UV-Strahlung insgesamt zwischen sechs verschiedenen Hauttypen (1). Je nach Typ variiert die Eigenschutzzeit der Haut. Zu beachten ist jedoch, dass Faktoren wie die Einnahme von Medikamenten oder diverse Hautkrankheiten die Lichtempfindlichkeit zusätzlich erhöhen können.
Hauttyp 1 …
… bezeichnet den hellsten Typ, zu dem vor allem Menschen aus den skandinavischen Ländern aber auch anderen Regionen Europas gehören. Neben der empfindlichen Haut gehören auch Sommersprossen, helle Augen und helles Haar zu den typischen Merkmalen. Liefert Typ 1 seine Haut ungeschützt den Sonnenstrahlen aus, stellt sich der Sonnenbrand schon nach etwa zehn Minuten ein.
Hauttyp 2 …
… muss ebenfalls aufpassen, denn auch er hat eine helle und empfindliche Haut, oftmals Sommersprossen, helle Augen und helles Haar. Er kann sich aber immerhin ungeschützt bis zu maximal 20 Minuten an sonnigen Plätzen aufhalten, bevor er einen Sonnenbrand bekommt.
Hauttyp 3 …
… hat es da schon besser, denn mit seiner mittelhellen Haut ist er nicht ganz so empfindlich. Er hat meist helle oder dunkle Augen und braune Haare, kann bis zu 30 Minuten ungeschützt sonnenbaden und hat dabei auch noch die Chance, etwas braun zu werden. Das heißt aber nicht, dass Typ 3 sich nicht mehr um die Sonnenbrandgefahr scheren muss, denn auch für ihn gibt es beim Sonnen Grenzen.
Hauttyp 4 …
… findet sich vor allem im mediterranen Raum und zeichnet sich durch eine braune und wenig empfindliche Haut aus. Dunkle Augen, dunkelbraunes oder schwarzes Haar sowie eine schnelle und intensive Hautbräunung sind weitere Merkmale für den südländischen Hauttyp. Sonnenbrand kommt bei ihm selten vor, aber selbst er sollte sich seiner Haut zuliebe nicht länger als etwa 45 Minuten ungeschützt der Sonneneinstrahlung aussetzen.
Für unsere Breitengrade werden meist nur diese vier Hauttypen kategorisiert (2).
Die Hauttypen 5 und 6 …
… sind nämlich vorwiegend in extrem sonnigen Regionen wie etwa in den afrikanischen Ländern zu Hause und haben eine mittelbraune bis schwarze Hautfarbe. Diese beiden unempfindlichen Hauttypen werden meist nicht mit dem Problem Sonnenbrand konfrontiert.
Alternativen zur klassischen Sonnencreme
Während sich die klassischen Sonnencremes in der Regel auf den äußeren Schutz der Haut konzentrieren, versorgen natürliche Sonnenschutzmittelchen sie zusätzlich mit wichtigen Nährstoffen. So bieten beispielsweise verschiedene Pflanzenstoffe zumindest im niedrigeren Lichtschutzfaktorbereich eine gute Alternative zu herkömmlichen Sonnencremes, denn sie besitzen einen natürlichen UV-Filter.
Werfen wir doch einfach einmal einen Blick auf ein paar dieser Alternativen, die Mutter Natur so zu bieten hat.
Pflanzenöle
Kokosöl beispielsweise blockt etwa 20 Prozent der UV-Strahlung ab und pflegt die Haut gleichzeitig auf natürliche Weise. Es enthält reichlich Antioxidantien, die Hautveränderungen vorbeugen können. Im Rahmen einer Studie (3) wurden die Sonnenschutzwerte verschiedener Pflanzenöle berechnet und dabei schnitten Kokosöl und Olivenöl am besten ab.
Das heißt aber nicht, dass sich diese Pflanzenöle für hellhäutige Sonnenanbeter, die sich vorzugsweise während der Mittagshitze im Sonnenlicht „rösten“, als Schutz gegen Sonnenbrand eignen. Hier ist weniger mehr, denn zu viel UV-Strahlung sollten Sie Ihrer Haut sowieso nicht zumuten. Bei leichter Sonneneinstrahlung können die pflanzlichen Öle aber durchaus hilfreich sein.
Carotinoide
Carotinoide gehören zur Gruppe der sogenannten sekundären Pflanzenstoffe und besitzen ebenfalls antioxidative Eigenschaften. Sie schützen die Blätter und Früchte der Pflanzen vor UV-Strahlung und entfalten diese Wirkung auch auf der menschlichen Haut. Carotinoide sind beispielsweise reichlich in rotem Palmöl und roten Algen enthalten. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass sich der Grundschutz der Haut gegen UV-Strahlung mit dem Verzehr von reichlich Betacarotin erhöhen lässt (4).
[yuzo_related]
Vitamine & Co.
Neben den Carotinoiden wirken auch andere Mikronährstoffe wie die Vitamine E und C, Flavonoide oder bestimmte Fettsäuren als natürliches UV-Schutzschild von innen. Diese Wirkstoffe befinden sich in den meisten roten, orangefarbenen und dunkelgrünen Gemüse- und Obstsorten. So wird beispielsweise der Tomate ein erhöhtes Sonnenschutz-Potenzial nachgesagt. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass 55 Gramm Tomatenmark pro Tag den natürlichen Sonnenschutz der Haut um etwa 33 Prozent erhöhen (5).
Mineralien
Mineralische Mikropigmente wie etwa Titandioxid oder Zinkoxid bilden eine dünne Schicht auf der Haut, sodass UV-Strahlen reflektiert und umgeleitet werden. Die aus rein natürlichen Inhaltsstoffen bestehenden mineralischen Sonnenschutzcremes wirken sofort, da sie nicht erst in die Haut einziehen müssen.
Was kann ich tun, wenn ich einen Sonnenbrand habe?
Bemerken Sie, dass Ihre Haut heiß ist und spannt, begeben Sie sich sofort in den Schatten oder treten Sie den Rückzug in ein Gebäude an. Kühlen Sie die betroffenen Hautflächen mit nassen Tüchern und vergessen Sie nicht, durch ausreichendes Trinken auch den Flüssigkeitshaushalt im Innern des Organismus zu regulieren.
Versorgen Sie Ihre Haut anschließend mithilfe von feuchtigkeitsspendenden Cremes oder wirkungsvollen Hausmitteln wie etwa Quark oder Joghurt mit wichtigen Nährstoffen. Hat das Gesicht etwas Sonnenbrand abbekommen, können Salatgurkenscheiben Abhilfe schaffen, denn die Gurke kühlt die Haut und versorgt sie mit Feuchtigkeit. Die Pflanzenextrakte aus Aloe vera gelten ebenfalls als gutes Mittel gegen Sonnenbrand, denn sie befeuchten und kühlen die Haut, sodass Schmerzen, Brennen und Juckreiz gelindert werden. Darüber hinaus versorgen sie die Haut mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen, was zu ihrer Regeneration beiträgt.
Fazit
Studien / Quellen
(1) https://www.hautkrebs-screening.de/de/praevention/hauttypen.php
(2) Studie Informationen zu den verschiedenen Hauttypen stammen aus der Leitlinie „Prävention von Hautkrebs (2014)“ der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention
(3) „In vitro sun protection factor determination of herbal oils used in cosmetics“ Pharmacognosy Research. 2010 Jan-Feb; 2(1): 22–25.
(https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3140123/)
(4) Stahl W, Heinrich U, Jungmann H, Sies H, Tronnier H: Carotenoids and carotenoids plus vitamin E protect against ultraviolet light-induced erythema in humans. Am J Clin Nutr. 2000 Mar;71(3):795-8.
(5) Prof. Dr. Ulrike Heinrich: Vortrag auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Dermopharmazie e. V., Berlin, 22. März 2010, Heinrich U, et al.: J. Nutr. 2006; 136 (6):1565-1569
Bildquellen
- sonnenbrand-vorbeugen: Bildquelle: 123fr racorn