Stressbewältigung in der Corona Krise
Stressbewältigung (nicht nur) in Corona-Zeiten
Die aktuelle Lage in Sachen Corona hat uns alle fest im Griff – und sie löst bei vielen Menschen Stress aus. Das sehen wir beispielsweise an den Hamsterkäufen in Sachen Lebensmittel und Toilettenpapier sowie an den Diebstählen von Desinfektionsmitteln und Atemmasken. Tatsächlich ist es eine starke Herausforderung, den Alltag gerade auch im sozialen Bereich umzustellen beziehungsweise stark einzuschränken; und trotzdem gelassen zu bleiben und das Beste daraus zu machen. Wie gelingt unter diesen Bedingungen und ganz generell eine erfolgreiche Stressbewältigung?
Wie geht es weiter?
Angst kann ein starker Auslöser von Stress sein, weil wir uns physisch oder psychisch bedroht fühlen. Wir wissen nicht, wie es beim Thema Corona-Krise weitergehen wird und ob die Schutzmaßnahmen reichen. Wer vorher bereits beruflichen und/oder privaten Stress hatte, kommt jetzt wahrscheinlich an seine Grenzen. Plötzlich ist Homeoffice angesagt, die Kinder sind 24 Stunden am Tag zu Hause (ein starker Stressauslöser!); außerdem darf man sich nicht mehr mit Freunden treffen und auch die sportlichen Möglichkeiten sind eingeschränkt.
Stress im Alltag
Doch auch im normalen Alltag fühlen sich viele Menschen gestresst: Ob Mütter im Spagat zwischen Kinderbetreuung, Haushalt und Job, ob Männer im Karrierekarussell zwischen notwendigem Erfolg und der Gefahr, den Arbeitsplatz zu verlieren, oder Schüler und Studenten, die vor schwierigen Prüfungen stehen – für jeden sieht Stress etwas anders aus, auch leiden die einen mehr, die anderen weniger schnell an Stresssymptomen. Wie sehen diese aus?
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Dauerhafte Alarmbereitschaft
Stress war ursprünglich nicht unbedingt etwas Negatives. Wer in grauer Vorzeit vor einem wilden Tier davonlaufen oder sich dem Kampf stellen musste, brauchte die typischen Stressanzeichen: Der ganze Körper ist in angespannter Alarmbereitschaft, die ausgeschütteten Botenstoffe sorgten für eine hohe Aufmerksamkeit, ein besseres Reaktionsvermögen und eine gesteigerte Muskelkraft. Diese Stoffe wurden in der heftigen Aktivität wieder abgebaut und hatten keine negativen Auswirkungen.
Heutige Menschen leiden dagegen oft unter Dauerstress, die Muskeln sind übermäßig verspannt und wir können dabei sogar krank werden. Zudem kann eine übermäßige Nervosität zu Fehlreaktionen bis hin zu Streit und Gewalt führen. Die kurzzeitige positive Anspannung, der Eustress, weicht dem Distress, der negativen Form von Stress, der nach eigenem Empfinden nicht gestoppt werden kann. Dieses Gefühl des Ausgeliefertseins, der Hoffnungslosigkeit ist ein wichtiges Stressanzeichen und mündet nicht selten in den gefürchteten Burn-out. Darum ist es so wichtig, Methoden zu entwickeln, Stress abzubauen, mehr Gelassenheit zu entwickeln und mit den jeweiligen Situationen zurechtzukommen oder diesen erfolgreicher auszuweichen.
Es gibt Stress, der von außen kommt, und solchen, den wir uns selbst machen. Doch ob Chef oder Kollege, Freizeitstress durch zu viele Termine oder zu hohe Erwartungen an uns selbst: Die Stressbewältigung ist auf allen Ebenen nötig, damit wir gesund bleiben. Welche Methoden kommen dafür infrage?
Hilfreiche Unternehmungen gegen den Stress
1. Sport: der wirksame Allrounder
Bewegen Sie sich, denn eines der besten Heilmittel ist Sport. Es spielt kaum eine Rolle, ob Sie joggen oder schwimmen, im Verein Basketball oder Tennis spielen. Für jeden findet sich die passende Bewegung. Natürlich kommt dem Outdoorsport noch eine besondere Bedeutung zu, denn Sie tanken frische Luft und der Körper bildet Vitamin D. Hundebesitzer leben gesünder, denn sie müssen mit den Vierbeinern mindestens einmal, besser zweimal spazieren gehen, egal bei welchem Wetter.
Aber auch der Besuch im Fitnessstudio oder das Work-out im Internet sind gute Alternativen. Wer Kinder hat, spielt mit ihnen auf der Wiese Ball. Bewegung an sich baut Stresshormone ab, wir tanken auf und haben wieder Spaß am Leben. In Corona-Zeiten sind zwar einige Einrichtungen geschlossen und wir können uns kaum mit Freunden treffen, aber einen Spaziergang können wir jederzeit unternehmen, und sei es nur für eine halbe Stunde.
2. Wellness zum Entspannen
Nach dem Sport, am Wochenende und zwischendurch: Gönnen Sie sich Wellness-Erlebnisse. Sie verwöhnen sich selbst, und das tut immer gut. Es muss kein teures Wellness-Hotel sein, Sie können sich auch zu Hause eine Auszeit nehmen. Verpflichten Sie den Partner, auf die Kinder aufzupassen, und legen Sie sich zum Beispiel mit einem duftenden Schaumbad in die Badewanne. Hier können Sie dösen oder lesen. Mit ein paar Kerzen und leiser Musik erzeugen Sie eine besonders schöne Stimmung. Wenn Sie zu zweit sind, können Sie gemeinsam baden und anschließend in aller Ruhe eine warme Tasse Tee trinken. Dafür darf auch gern mal das Telefon für eine Stunde ausgeschaltet werden.
Auch gegenseitige Massagen sind empfehlenswert. Die angenehmen Berührungen entspannen körperlich wie seelisch. Wer allein lebt, nimmt sich Zeit für eine ausgiebige Kosmetikbehandlung: Haarkur, neuer Nagellack, Fußbad: Es gibt einige Möglichkeiten, sich selbst zu verwöhnen.
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3. Ruhephasen für mehr Gelassenheit
Wie Sie am besten zur Ruhe kommen, finden Sie selbst heraus. Sie können sich mit einem Buch in Ihren Liegesessel setzen, ein kleines Nickerchen (nicht zu lang!) oder Entspannungsübungen machen. Diese finden Sie beispielsweise beim Yoga, im Autogenen Training oder bei der Progressiven Muskelentspannung nach Jacobson. Es gibt Kurse, die Ihnen helfen, oder Sie schauen im Internet nach den passenden Übungen. Diese drei Beispiele dienen der Entschleunigung und Gelassenheit. Vielleicht finden Sie beim Üben bereits erste konkrete Ideen, wie Sie Ihren Alltag in Zukunft neu und harmonischer gestalten können.
4. Malen als kreativer Prozess
Ob Sie Mandalas ausmalen oder einer weißen Leinwand mit Farbe zu Leibe rücken: Malen entspannt, denn hier sind Sie ganz bei sich. Der Aufwand ist nicht groß: Sie brauchen Malstifte beziehungsweise Aquarell- oder Ölfarben, dazu eine Leinwand, ein Blatt Papier oder ein Buch mit Mandalas. Je nachdem, womit Sie malen, ist eine Schürze oder alte Kleidung hilfreich. Lassen Sie sich Zeit beim Malen, vertiefen Sie sich ganz in Ihr Tun. Seien Sie achtsam, aber locker. Es geht nicht um Perfektionismus, niemand muss hinterher das Ergebnis sehen, wenn Sie das nicht wollen. Es geht wie bei vielen der hier vorgestellten Ideen darum, ganz bei sich zu sein. Daraus erwächst innerliche Ruhe, und diese bringt Sie der Problemlösung näher.
5. Schreiben als erster Lösungsweg
Wer nicht mehr weiß, wo ihm der Kopf steht, sollte sich mit Stift und Papier oder einem Tagebuch an die Lösung der Probleme machen. Wichtige Fragen zu Beruf und/oder Privatleben müssen beantwortet werden:
- Wo genau liegt das Problem: im Beruf und/oder im Privatleben?
- Wie definiert sich das Problem? (Mobbing, Streit, eigene Unzufriedenheit, wenig Anerkennung usw.)
Dann werden mögliche Folgefragen beantwortet:
- Warum halte ich an diesem Job fest?
- Worum gibt es zu Hause immer Streit?
- Wann und wie kann ich mit dem Chef, der Kollegin oder dem Partner darüber reden?
- Wieso habe ich solche Schwierigkeiten, meine Wünsche zu erfüllen?
Dies sind nur einige Beispiele. Es kommt darauf an, das eigene Verhalten genauer und vor allem wahrhaftig unter die Lupe zu nehmen. Sie können schriftlich mit Aufzählungen unter Pro und Contra arbeiten (was finde ich gut, was nicht). So wird das jeweilige Problem deutlicher. Sie können andere Menschen nicht ändern, aber sich selbst beziehungsweise Ihre Einstellung. Am Ende bleibt eine Entscheidung: love it or leave it (liebe die Situation oder verlasse sie).
6. Das richtige Zeitmanagement
Ein schriftlich festgehaltener Tagesablauf verdeutlicht, warum Ihnen immer wieder die Zeit fehlt. Wer mit kleinen Kindern lebt, stellt beispielsweise bald fest, dass der Weg zum Einkaufszentrum länger dauert. Auch wollen wir oft genug zu viele Termine in die Woche quetschen. Erstellen Sie einen Wochenplan oder schauen Sie sich Ihren Kalender an. Wenn Sie zu viele Vorhaben neben der Arbeit haben, kommen Sie automatisch in Stress. Es ist daher dringend notwendig und unumgänglich für Ihre Gesundheit, hier zu reduzieren.
7. Gespräche, um neue Wege zu gehen
Sie kommen allein nicht weiter? Dann suchen Sie das Gespräch mit einem Coach oder einem Psychologen. Eine neutrale Person kann Ihnen die passenden Denkanstöße zur Stressbewältigung geben, sodass Sie zu mehr Gelassenheit finden. Freunde sind dafür oft nicht geeignet, weil sie meist nicht neutral genug sind.
Fazit
Bildquellen
- Stressbewältigung in der Corona Krise: Pixabay: geralt
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- Einsam in der Corona Krise: Pixabay: sasint