Mandeln – Lebensmittel und Gesundheitsschützer
Mandelmilch
Normalerweise kennen Sie Mandeln aus zahlreichen Kuchenrezepten oder als Zutat zu sonstigen Speisen. Diesen kleinen Kernen werden allerdings mehr Eigenschaften zugewiesen als nur ein guter Geschmack.
Die Mandel als Lebensmittel
Eine Mandel ist zunächst einmal ein Baum- bzw. Strauchgewächs. Sie gehört zu den so genannten Rosengewächsen, obwohl sie eigentlich zur Familie der Steinfrüchte zählt. Möchten Sie die Mandel als Lebensmittel nutzen, so müssen Sie zwischen Süßmandel und Bittermandel unterscheiden. In der Küche wird ausschließlich die Süßmandel verwendet, da Bittermandeln Blausäure enthalten. Außerdem schmecken sie, wenn sie mit Feuchtigkeit in Berührung kommen, nach Benzaldehyd (Bittermandelöl) welches ebenfalls giftig ist. Verwendung findet die Mandel vor allem in Kuchen, Marmeladen, Süßspeisen und Getränken. Aber auch in indischen Curry-Gerichten, Salaten oder Fleisch- und Fischgerichten können Sie sie verwenden.
Welche Nährstoffe und Wirkstoffe enthalten Mandeln?
Die kleinen Kerne bestehen zu fast 50 Prozent aus hochwertigem Fett. Zudem enthalten Mandeln Vitamine und bestehen zu etwa 20 Prozent aus Eiweiß und zu 10 Prozent aus sättigenden Ballaststoffen. Ein wichtiger Bestandteil der Mandel sind die so genannten Polyphenole (aromatische Verbindungen), die zur Gruppe der sekundären Stoffe zu zählen sind. Zudem enthält die Mandel Blausäure, die zwar giftig ist, aber dennoch in geringen Mengen Anwendung findet, beispielsweise bei der Herstellung von Likören (Amaretto).Die folgende Auflistung zeigt Ihnen alle Inhaltsstoffe von Mandeln je 100 Gramm:
- Kalorien 576
- Fettgehalt (insgesamt) 49 g
- Fettsäuren (gesättigt) 3,7 g
- Fettsäuren (mehrfach ungesättigt) 12 g
- Fettsäuren (einfach ungesättigt) 31 g
- trans-Fettsäuren 0 g
- Cholesterin 0 mg
- Natrium 1 mg
- Kalium 705 mg
- Magnesium 268 mg
- Kalzium 264 mg
- Eisen 3,7 mg
- Kohlenhydrate 22 g
- Ballaststoffe 12 g
- Zucker 3,9 g
- Protein 21 g
- Vitamin A 1 IU (Maßeinheit: international unit)
- Vitamin B6 0,1 mg
- Vitamin B12 0 µg
- Vitamin C 0 mg
- Vitamin D 0 IU
Anbaugebiete für Mandeln
Mandelblüte
Mandelbäume oder Mandelsträucher werden in verschiedenen Ländern der Erde angebaut. Da sie viel Sonne benötigen, stammt der größte Teil der weltweiten Produktion aus Kalifornien in den USA. Zu den wichtigsten europäischen Anbauländern gehören Italien und Spanien. Mandeln aus biologischem Anbau stammen vor allem aus den Ländern rund um das Mittelmeer, also aus Spanien und Italien. Hauptsächlich kleine landwirtschaftliche Betriebe haben sich dem Anbau von Bio-Mandeln verschrieben und ernten die Kerne in aufwendiger Handarbeit.
Zubereitung und Anwendung von Mandeln
Die Mandel spielt mit ihren wertvollen Inhaltsstoffen nicht nur in vielen Küchen eine wichtige Rolle, sondern auch im Bereich der Pflege und Gesundheit, denn sie wird unter anderem in Pflegeprodukten wie beispielsweise Hautcremes oder als Öl verwendet. Es gibt aber auch Mandelbrei, der ebenfalls zum Auftragen auf die Haut geeignet ist. Zur oralen Einnhame eignet sich zudem Mandelmilch, für deren Herstellung werden frisch gemahlene Mandeln genutzt, die mehrere Stunden in Wasser eingeweicht werden. Die nach dem Abgießen durch ein feines Sieb bzw. Tuch abgeseit wird. Die so gewonnene Mandelmilch kann dann gesüßt oder durch die Zugabe von Gewürzen mit einem herzhaften Geschmack versehen werden.
Hier geht es zum Mandelmilch-Rezept
Für die Haut (äußerliche Anwendung)
Mandelöl gilt besonders hautfreundlich. Vor allem das enthaltene Vitamin E ist dafür verantwortlich. Haare und Haut erhalten durch Mandelöl mehr Elastizität und Geschmeidigkeit. Gleichzeitig erhöht sich ihre Widerstandsfähigkeit. Ebenso sieht die Haut durch die Pflege mit Mandelöl und der enthaltenen Linolsäure jünger aus. In der kalten Jahreszeit wird die Haut oft rissig und rau. Um Abhilfe zu schaffen, kann ein Brei aus Milch und Mandeln bzw. aus Puderzucker und Mandelöl auf die entsprechenden Hautstellen aufgetragen werden. Nach dem Abwischen ist die Haut spürbar glatter.
Falten lindern
Mandel-Creme
Mit zunehmendem Alter bilden sich im Gesicht kleine Fältchen. Hier kann eine Mandel-Maske aus Naturjoghurt, Wiesenblüten-Honig und geriebenen Mandeln helfen, diese Fältchen zu lindern.
Als Schutz vor der Sonne
Im Bereich Sonnenschutz wurde festgestellt, dass Mandelöl die Schädigung der Haut verhindert und sie vor UV-Strahlung schützt (siehe: Wissenschaftliche Studien).
Für eine gesunde Verdauung (orale Einnahme)
Mandelöl und Mandelmilch sind auch für die orale Anwendung geeignet. Mandelöl wird häufig zu Speiseöl veredelt und kann eine positive Wirkung auf den Stoffwechsel, die Verdauung, die Gefäße sowie das Immunsystem haben. Bei Beschwerden im Darmbereich wird Mandelöl oft als medizinische Emulsion angewendet. Mandelmilch gilt als kalorienarmes Getränk, da es weniger Zucker enthält, als beispielsweise Kuhmilch. Da sie außerdem weniger Proteine enthält, macht sie nicht so satt, wie tierische Milchgetränke.
Mögliche Heilwirkung von Mandeln
Mandelöl
Neben den verschiedenen Vitaminen und wichtigen Fetten werden in einer Studie (siehe Wissenschaftliche Studien) vor allem so genannte sekundäre Stoffe, die Polyphenole, für eine gesundheitsfördernde Wirkung verantwortlich gemacht. Ihnen wird eine antioxidative Wirkung zugeschrieben, welche zu einer Senkung des Cholesterinspiegels führt. Auch dem hohen Gehalt an Nähr- und Vitalstoffen (Minerale, Vitamine, Spurenelemente, Fett- und Aminosäuren) in Mandeln werden gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben, beispielsweise die Verhinderung einer Diabetes (siehe: Wissenschaftliche Studien).
Wann Mandeln nicht verwendet werden sollten (Gegenanzeigen)
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Mandelbaum selbst ziehen (Anbau, Züchtung, Ernte)
Auch wenn die klimatischen Bedingungen in Deutschland nicht optimal sind, können Sie Mandeln durchaus selbst anbauen. Dazu müssen Sie die Mandelkerne ein bisschen öffnen, wofür sich eine Holzfeile eignet. Diese Maßnahme unterstützt das rasche Eindringen von Wasser und dadurch ein schnelleres Keimen. Für die Zucht Ihrer Mandelbäume benötigen Sie besonders luftdurchlässige und nährstoffarme Erde, in welche Sie die Kerne etwa 1,5 cm tief einbringen, sie mit Erde bedecken und befeuchten. Die ideale Temperatur liegt bei etwa 20 Grad. Nach einigen Wochen können Sie die Keimlinge in kleine Töpfe umsetzen und sie ab und zu mit Kompost düngen.
Weiterführende Webseiten
Gute Informationen zum Thema Mandeln erhalten Sie beispielsweise auf folgenden Websites:
http://www.mandeloel.info/
Wissenschaftliche Studien zu Mandeln
- Zum Thema Diabetes gab es eine weitere Studie der University of Medicine and Dentistry of New Jersey: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21114415
- Wissenschaftler forschten zum Thema der Aufnahme von Kalorien aus Mandeln:
http://ajcn.nutrition.org/ - Eine Studie der Shahid Sadoughi University of Medical Sciences im Iran hat zum Thema antioxidative Polyphenole geforscht und ihre Ergebnisse veröffentlicht: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21114415
- Studie der Hamdard University in Neu-Delhi zum Thema positive Effekte von Mandelöl auf die Haut: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17348990
- Studie von Professor David J.A. Jenkins von der Universität Toronto aus dem Jahr 2002 zum Thema Mandelöl und sein Einfluss auf die Gesundheit des Herzens:
http://www.naturinstitut.info/docs/mandeloel-blutzucker.pdf
Fazit
Bildquellen
- mandeln: 123rf Anawat Sudchanham
- mandelbluete: 123rf subbotina
- mandel-creme: 123rf David Izquierdo Roger
- mandeloel: 123rf Tetiana Vitsenko