Brennnessel Heilkraut und schmackhaftes Gemüse in einer Pflanze

Jeder Mensch hat in seinem Leben wahrscheinlich schon einmal Bekanntschaft mit einer Brennnessel gemacht: Bei Berührung kommt es aufgrund der

Brennnessel-Gemuese

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spezifischen Pflanzeneigenschaften zu einem unangenehmen Brennen auf der Haut. Aus diesem Grund wird die Brennnessel gern aus dem Garten verbannt. Dabei handelt es sich vielmehr um eine wertvolle Heilpflanze, die sich in vielerlei Hinsicht positiv auf die Gesundheit auswirken kann. Auch in der Küche hat die Pflanze einen Ehrenplatz verdient. Die Blätter besitzen einen leicht säuerlichen bis nussigen Geschmack und können daher vielseitig verwendet werden. Die Brennnessel hat sich vom Unkraut zur Delikatesse entwickelt, vor allem, weil sie jede Menge Kalzium sowie zahlreiche Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente enthält.

 

 

Die Wirkstoffe der Brennnesselpflanze

Von der Brennnesselpflanze kommen nicht nur die Blätter, sondern auch die Wurzeln zum Einsatz. Zu den Wirkstoffen in den Blättern gehören vor allem
wertvolle Flavonoide wie Rutin. Daneben beinhalten die Brennnesselblätter die wertvollen Vitaminen C, B, und K und auch Kaffeoyläpfelsäure sowie ätherisches Öl. Mineralien wie Kalzium, Kalium und Kieselsäure sind ebenfalls ein Bestandteil der Brennnesseln. In den kleinen Brennhaaren der Pflanzen sind Histamine, Serotonin sowie Acetylcholin und Scopoletin zu finden. Die Wurzeln der Brennnessel verfügen über Steroidhormone wie beta-Sitosterol und weiterhin Lectine, Polysaccharide und Lignane.

 

Die Nährwerte der Brennnessel

Die Brennnessel enthält viele Nähr- und Vitalstoffe. Lediglich 100 Gramm der
Brennnesselblätter verfügen über die folgenden Nähr- und Inhaltsstoffe:
44 Kilokalorien

  • 7 Gramm Eiweiß
  • 713 Milligramm Kalzium
  • 80 Milligramm Magnesium
  • 320 Milligramm Kalium
  • 4,1 Milligramm Eisen
  • 1,3 Gramm Kohlenhydrate
  • 18 Milligramm Natrium
  • 800 Mikrogramm Vitamin A und 300 Mikrogramm Vitamin C

 

Welche gesundheitsfördernden Auswirkungen die Brennnessel haben kann

Brennnessel-Tee

Brennnessel-Tee

Die Brennnesselpflanze kann bei zahlreichen Beschwerden und Erkrankungen hilfreich sein. In wissenschaftlichen Untersuchungen wurde festgestellt, dass sie durch ihre Bestandteile wie Ameisensäure, Histamin und Acetylcholin bei Arthrose und Arthritis sowie bei Gicht und rheumatischen Erkrankungen therapeutisch wirksam sein kann.

Ersten Untersuchungsergebnissen zufolge kann der Einsatz auch bei bestimmten Krebserkrankungen hilfreich sein und für das Absterben der entarteten Zellen sorgen. Durch ihren hohen Gehalt an Eisen unterstützt die Pflanze zudem den Körper bei der Herstellung roter Blutkörperchen. Mit Nesseln besetzte Blätter fördern nicht nur die Durchblutung, sondern wirken ebenfalls blutreinigend.

Die Pflanze kann weiterhin bei Problemen im Mund- und Rachenraum Anwendung finden. Sie mildert Mundinfektionen und wirkt entzündungshemmend, sodass sie bei Zahnfleischentzündungen sowie Halsschmerzen sinnvoll sein kann. Das in der Brennnessel enthaltene Sekretin kann überdies bei Verdauungsproblemen helfen. Weil sie die Verdauung optimiert, pflegt diese Heilpflanze zugleich die Leber und die Galle.

Verschiedene Therapiekonzepte zur Behandlung von entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa basieren ebenfalls auf Komponenten der Brennnesselpflanze. Lokale Anwendungen mit Brennnesseltee haben ferner positive Auswirkungen auf die Haut. Bei Akne und Ekzemen kann das Hautbild nachweislich verbessert werden. Das Behandlungsspektrum ist enorm: Selbst bei Autoimmun- sowie bei Herz- und Gefäßerkrankungen kann die Brennnessel als erfolgreiches therapeutisches Mittel Anwendung finden.

 

In den Wurzeln stecken ebenfalls zahlreiche gesundheitsdienliche Effekte:

So sollen sie Prostatabeschwerden lindern und überdies für eine harntreibende Wirkung sorgen. Die Samen der Brennnessel weisen hormonähnliche Substanzen auf, die bei Potenzproblemen hilfreich sein können. Diese beugen einer Leistungsschwäche der Geschlechtsorgane vor oder können sie bei bestehen beheben, sodass nicht nur die Potenz, sondern auch die Libido sowie Samenproduktion gefördert werden können. Stillende Mütter können die Samen nutzen, um die Milchproduktion anzukurbeln. Zu guter Letzt kann der Brennnesselsamen durch seine enthaltenen wertvollen Mikronährstoffe bei Haarausfall wirksam sein.

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Zubereitungsarten der Brennnesselpflanze

Brennnessel-Medizin

Brennnessel-Medizin

Heutzutage nutzen sogar Sterneköche das gesunde Heilkraut. Brennnesselspezialitäten sind in Spitzenrestaurant schon fester Bestandteil der Speisekarte. In der Küche lassen sich u. a. Brennnesselkuchen, Brennnesselrisotto, Brennnesselspätzle, Brennnesseltarte oder gebratene Brennnesseln zubereiten. Die Zubereitungsmöglichkeiten sind also sehr vielfältig. Zum Klassiker zählt selbstverständlich der Brennnesseltee, wobei die Blätter mit heißem Wasser übergossen werden.

Die Blätter können auch in wenig Wasser lediglich gedämpft werden und als Gemüsebeilage serviert werden. Weitere Verarbeitungsmöglichkeiten reichen vom Pressen von Säften und Smoothies über den rohen Verzehr. Roh können die Brennnesselblätter einem Salat beigemengt werden. Durch das Dressing kommt es dabei zur Deaktivierung der Brennhaare. Die Pflanze kann jedoch auch vor der Verarbeitung eingewickelt und mit dem Wellholz bearbeitet werden.

 

Wie wird Brennnessel verwendet?

Die Brennnesselbestandteile können sowohl innerlich als auch äußerlich zur Anwendung kommen. Die Einnahme kann oral über Tee oder Saft sowie Gerichte erfolgen. Die heilsamen Extrakte sowohl aus den Blättern als auch aus der Wurzel kann man daher entweder über das Essen oder über das Trinken aufnehmen. Neben der oralen Einnahme kann die Brennnessel auch für die äußerliche Anwendung eingesetzt werden. Zu kosmetischen Zwecken eignen sich Tinkturen, die beispielsweise für Haut und Haare nützlich sein können.

 

Worauf sollte man bei der Beschaffung des Lebensmittels achten?

Viele Menschen haben die heilsame Wirkung der Heilpflanze entdeckt, weshalb es mittlerweile viele Anbieter gibt, die entsprechende Produkte anbieten. Das Angebot reicht von Samen und Frischpflanzen über Tee, getrocknete Blätter, Pulver, Fertigsäfte bis zu Tinkturen. Wer Brennnesseltee selbst zubereiten
möchte, sollte die Blätter stets beim Kräuterfachhändler oder in seriösen Onlineshops kaufen. Die Produkte sollten zwingend aus kontrolliertem Anbau stammen. Zudem sollte das Heilkraut luftdicht eingepackt sein.

 

 

Gegenanzeigen

Auch wenn die Brennnesselpflanze sehr gesund ist, gibt es jedoch einige Vorsichtsmaßnahmen, die beachtet werden sollten. Präparate aus wurzeln können das Prostatawachstum beeinflussen, weshalb bei ständiger Verwendung in regelmäßigem Abstand eine ärztliche Kontrolle durchgeführt werden sollte. Wer gewohnheitsmäßig Brennnesselkraut zu sich nimmt, sollte zudem auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Generell sollte die Anwendung des Heilkrauts bei bestehenden Ödemen aufgrund von Herzschwäche oder bei einer Nierenfunktionsstörung unterlassen werden. Sensible Personen, die zu Überempfindlichkeitsreaktionen oder Magenbeschwerden neigen, sollten ebenfalls auf die Verwendung von Brennnesseln verzichten.

 

Brennnesselanbau selbst gemacht

Brennnesselblatt

Brennnesselblatt

Die Brennnessel ist eher anspruchslos, weshalb sie sich wunderbar im eigenen Garten anpflanzen lässt. Sie wächst auf fast jedem Boden. Für den Anbau benötigt man Samen, die im Handel erhältlich sind. Diese werden ab Mitte April gesät, indem sie einfach auf die Erde gestreut werden. Einmal angepflanzt kann die Brennnesselpflanze ungefähr viermal im Jahr geerntet werden. Ohne Neubepflanzung haben Hobbygärtner bis zu 20 Jahre etwas von dieser heilsamen Pflanze. Die Blüte findet etwa zwischen Juli und September statt. In dieser Zeit sollte die Pflanze geerntet werden, obwohl eine Ernte auch bereits vor der Blüte möglich ist. Da sich anders als die Blätter die Wurzeln zunächst entwickeln müssen, werden diese erst ab dem zweiten Standjahr genutzt. Anschließend wird Brennnesselkraut geschnitten, gehäckselt und anschließend getrocknet.

 

Fazit zur Brennnesselpflanze

Die Brennnessel ist ein wahres Wunderkraut mit langer Tradition: Ihre Bestandteile lassen sich in vielfacher Hinsicht verarbeiten und bei unterschiedlichsten Erkrankungen einsetzen. Die Pflanze enthält wertvolle Inhaltsstoffe wie Magnesium, Kalzium, Vitamin A und C sowie Eisen und jede Menge Eiweiß. Sie gilt jedoch nicht nur als Heil-, sondern ebenfalls als Lebensmittel. Selbst im Garten hilft sie, in Form von Jauche, Schädlinge zu bekämpfen. Fakt ist, die Brennnessel sollte nicht zu Unrecht verschmäht werden – vielmehr schmeckt sie nicht nur gut, sondern besitzt viele positive Eigenschaften.

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Wissenschaftliche Studien

Wissenschaftliche Untersuchungen ergeben, dass sich das Heilkraut in vielerlei Hinsicht auf die Gesundheit auswirkt. So fanden Levy, A. und seine Kollegen 2014 heraus, dass sich die Verwendung der Brennnessel auf Prostatakrebs positiv auswirken kann. Laborversuche ergaben, dass die Extrakte der Pflanze die Tumorzellen des Prostatakarzinoms abtöten können (http://www.ajol.info/index.php/tjpr/article/view/107490/97358).
Andere Studien ergaben überdies, dass sich Brennnesselextrakte bei Brustkrebs erfolgreich einsetzen lassen. Die häufige Einnahme soll den Angaben von Fattahi, S. und Kollegen zufolge das Risiko für die Entstehung von Brustkrebszellen reduzieren (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24175819).

 

Dass bei rheumatischen Erkrankungen das regelmäßige Einreiben von Brennnesselblättern sowohl schmerzlindernd als auch bewegungsfördernd wirken
kann, fanden Randall und sein Team in einer randomisierten Studie heraus (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1298033/pdf/10911825.pdf).
Ebenfalls bestätigen argentinische Wissenschaftler, dass Brennnesselblätter eine schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung besitzen. Die Forscher um Marrassini vermuten, dass die Chlorogensäure hierfür verantwortlich sein kann (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20564509). Da auch bei Allergien Entzündungsprozesse eine bedeutende Rolle spielen, wurde ebenfalls die Wirkung der Brennnessel bei Allergikern untersucht. In einer randomisierten Studie von Mittman P. konnte festgestellt werden, dass der gefriergetrocknete Extrakt der Pflanze die Beschwerden bei einer allergischen Rhinitis lindern kann(http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2192379).

 

Ebenfalls bei Autoimmunerkrankungen können Brennnesseln die Symptome lindern. Forscher aus China erlangten die Kenntnis, dass verschiedene Wirkstoffe der Pflanze bei Autoimmunerkrankungen, aber auch bei Organtransplantationen förderlich sein können (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20706909).

 

Bei Herzerkrankungen oder Gefäßerkrankungen kann die Brennnessel ebenfalls therapeutisch wirksam sein. Tierversuche von Daher, C.F. und Kollegen ergaben, dass sich hierdurch die Blutfettwerte verbessern lassen (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16540261). Zu ähnlichen Untersuchungsergebnissen kamen Nassiri-Asl et al. (http://www.jcimjournal.com/en/FullText2.aspx?articleID=jcim20090506).

 

Diese Informationen werden nach bestem Wissen und Gewissen weitergegeben. Sie sind ausschliesslich als Informationsquelle für Interessierte gedacht und keinesfalls als Diagnose- oder Therapieanweisungen zu verstehen. Die Informationen stellen auf keinen Fall einen Ersatz für Beratungen oder Behandlungen durch ausgebildete und anerkannte Ärzte oder sonstige nach deutschem Recht zugelassene Heilpersonen dar. Bei Verdacht auf Erkrankungen konsultieren Sie bitte Ihren Arzt oder Heilpraktiker. Wenn Sie sich tiefergehend über entsprechende Produkte informieren wollen, lassen Sie sich von einem Arzt oder Heilpraktiker beraten bzw. besorgen Sie sich weiterführende Fachliteratur.

Bildquellen

  • Brennnessel-Gemuese: 123RF vaivirga
  • Brennnessel-Tee: 123rf Manuel Plötz
  • Brennnessel-Medizin: 123RF saphira
  • Brennnesselblatt: Pixabay
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